Kindermystik

Worte, die mit Licht sprechen – Geschichten, Meditationen & Lieder für Kinder

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Willkommen bei Kindermystik

Hier findest du Geschichten, Meditationen und Lieder, die dich begleiten und dir zeigen:
Alles in dir hat einen Sinn. Alles darf wachsen. Alles ist verbunden.

Geschichten

Eiche

Eiche

Die Eiche – „Ich wachse langsam, aber stark“

Hallo, ich bin eine Eiche.
Wenn du mich siehst, denkst du vielleicht: „Oh, wie groß!“
Aber weißt du was? Ich war nicht immer so.
Ich war einmal nur eine winzige Eichel, so klein, dass man mich leicht übersehen konnte.

Und dann?
Ich habe Zeit gebraucht. Viel Zeit.
Ich bin nicht schnell gewachsen. Ich habe Jahr für Jahr gebraucht, um stärker zu werden.
Meine Wurzeln sind tief in die Erde gegangen.
Sie haben Wasser gefunden, wenn es trocken war.
Sie haben mich gehalten, wenn der Wind stürmisch wurde.

Weißt du, was ich dabei gelernt habe?
Es ist gut, langsam zu sein.
Es ist gut, sich Zeit zu lassen.
Stärke wächst nicht in einem Tag. Stärke wächst in vielen kleinen Schritten.

Manche Tiere wohnen in meinen Zweigen.
Vögel bauen Nester, Eichhörnchen hüpfen herum, Käfer krabbeln an meiner Rinde.
Ich gebe Schatten, wenn die Sonne heiß ist.
Und manchmal höre ich, wie Kinder an meinem Stamm lehnen, so wie an einem alten Freund.

Ich bin eine Eiche.
Ich wachse langsam.
Aber ich wachse stark.
Und das kannst du auch.

Schmetterling

Schmetterling

Der Schmetterling – „Ich war mal Raupe, jetzt fliege ich“

Hallo, ich bin ein Schmetterling.
Wenn du mich jetzt siehst, flattern meine Flügel bunt im Licht.
Aber weißt du, wie ich einmal war?
Ich war eine Raupe.
Eine kleine, krabbelnde Raupe, die Blätter gefressen hat.
Viele hätten nie gedacht, dass ich einmal fliegen würde.

Dann kam der Tag, an dem ich mich eingehüllt habe.
Ich war ganz still, in meinem Kokon.
Es war dunkel, und ich wusste nicht, was passieren würde.
Manchmal dachte ich: „War’s das schon?“

Aber dann, langsam, ganz langsam, habe ich mich verändert.
Meine Flügel sind gewachsen.
Und eines Morgens war es soweit: Ich habe den Kokon aufgebrochen.
Und da war ich: bunt, leicht, frei.

Jetzt fliege ich von Blüte zu Blüte.
Ich trinke den süßen Nektar.
Ich tanze im Wind.
Und ich weiß: Veränderung braucht Mut.
Manchmal ist es dunkel.
Aber wenn du Geduld hast – eines Tages breitet auch dein Leben Flügel aus.

Stein

Stein

Der Stein – „Ich liege still, und doch bin ich Teil von allem“

Hallo, ich bin ein Stein.
Vielleicht denkst du: „Ach, ein Stein. Der macht doch gar nichts.“
Aber weißt du was? Ich mache viel – auf meine Weise.

Ich liege still, ja.
Aber in meiner Stille ist eine große Kraft.
Ich war schon hier, als viele Dinge, die du kennst, noch gar nicht existierten.
Ich habe Regen gespürt und Sonne.
Ich habe gespürt, wie Kinderfüße über mich gestolpert sind,
und wie Tiere sich an mir gerieben haben.

Ich liege da – aber ich bin nicht nutzlos.
Wenn es regnet, halte ich den Boden.
Wenn die Sonne heiß brennt, speichere ich Wärme.
Und manchmal – wenn jemand mich in die Hand nimmt –
spüre ich, wie ruhig er wird.
Denn meine Ruhe steckt an.

Ich bin ein Stein.
Ich laufe nicht. Ich fliege nicht.
Und doch bin ich Teil von allem:
der Erde, der Zeit, des Lebens.
Und das, Kind, kannst du auch fühlen:
Du bist Teil von allem.

Seehund

Seehund

Der Seehund – „Ich spiele mit den Wellen“

Hallo, ich bin ein Seehund.
Ich lebe dort, wo das Meer auf das Land trifft.
Manchmal liege ich faul in der Sonne,
manchmal tauche ich tief ins Wasser.

Weißt du, was ich am meisten liebe?
Das Spielen mit den Wellen.
Sie rollen auf mich zu, und ich rolle mit.
Sie heben mich hoch, und ich springe hinein.
Manchmal bin ich ganz still,
und manchmal lache ich so sehr, dass es spritzt.

Ich habe gelernt:
Das Leben ist wie das Meer.
Mal ruhig. Mal wild.
Mal still. Mal laut.

Aber wenn du mitspielst –
wenn du dich nicht fürchtest –
dann tragen dich die Wellen.
So wie sie mich tragen.

Ich bin ein Seehund.
Ich spiele. Ich springe. Ich tauche.
Und ich weiß:
Auch du darfst dem Leben vertrauen.

Kaktus

Kaktus

Der Kaktus – „Ich trage Wasser in mir“

Hallo, ich bin ein Kaktus.
Ich stehe dort, wo es heiß ist und trocken.
Manchmal glauben Menschen,
ich wäre stachelig und abweisend.

Aber weißt du, was ich wirklich bin?
Ich bin voller Leben.
Ich trage Wasser in mir.
Ich bewahre es auf, wenn die Sonne brennt.
Ich teile es, wenn es gebraucht wird.

Ich habe gelernt:
Auch in der Wüste kann man blühen.
Auch in der Hitze kann man leben.
Auch wer Stacheln hat, kann ein Herz haben.

Sieh genau hin:
Manchmal öffne ich eine Blüte.
Sie ist bunt. Sie ist zart.
Und sie zeigt: Ich bin mehr, als du denkst.

Ich bin ein Kaktus.
Ich trage Wasser in mir.
Und auch du hast in dir eine Kraft,
die dich durch alle Wüsten trägt.

Goldstück

Goldstück

Das Goldstück – „Ich glänze, wenn das Licht mich berührt“

Hallo, ich bin ein Goldstück.
Glänzend, schwer, wertvoll.
Manche Menschen wollen mich haben.
Manche bewahren mich in dunklen Kisten.

Aber weißt du, was das Geheimnis ist?
Ich glänze nicht von selbst.
Ich glänze, wenn das Licht mich berührt.
Ohne Licht sehe ich aus wie ein grauer Stein.

Das hat mich gelehrt:
Wert entsteht nicht nur aus mir selbst,
sondern auch daraus, wie ich verbunden bin.
Mit Licht. Mit Menschen. Mit Leben.

Ich bin stark.
Ich verändere mich nicht leicht.
Ich war schon da, lange bevor du geboren wurdest.
Und ich werde da sein, wenn du längst weitergezogen bist.

Aber am schönsten ist es,
wenn ein Kind mich in der Hand hält
und staunt.

Dann weiß ich:
Mein Wert ist nicht nur, gehortet zu werden.
Mein Wert ist, Freude zu schenken.

Ich bin ein Goldstück.
Ich glänze, wenn das Licht mich berührt.
Und das tust du auch.

Meditationen

Leg die Hand aufs Herz

Leg die Hand aufs Herz, spür dein Licht

Lege deine Hand auf dein Herz.
Spüre, wie es schlägt.
Sanft. Beständig. Immer da.

Stell dir vor, in deinem Herzen leuchtet ein kleines Licht.
Es ist warm. Es ist freundlich.
Es ist deins.

Atme ruhig ein.
Atme ruhig aus.
Und spüre: Dein Licht ist immer bei dir.

Atme wie ein Baum

Atme wie ein Baum, tief und ruhig

Schließe deine Augen.
Stell dir vor, du bist ein Baum.

Deine Wurzeln gehen tief in die Erde.
Sie geben dir Halt.
Sie schenken dir Ruhe.

Atme ein – so wie die Äste den Himmel berühren.
Atme aus – so wie die Blätter im Wind schwingen.

Du bist ein Baum.
Tief. Ruhig. Stark.

Lächle wie die Sonne

Lächle wie die Sonne, auch wenn Wolken da sind

Stell dir die Sonne vor.
Hell. Warm. Freundlich.

Manchmal kommen Wolken.
Aber weißt du was?
Die Sonne ist trotzdem da.

Jetzt lächle, so wie die Sonne.
Ein kleines Lächeln genügt.
Und spüre: dein Lächeln wärmt dich von innen.

Hör das Meer

Hör das Meer

Schließe deine Augen.
Stell dir das Meer vor.

Wellen kommen.
Wellen gehen.

Atme ein – wie die Welle, die ans Ufer rollt.
Atme aus – wie die Welle, die zurückfließt.

Du bist das Meer.
Weit. Stark. Sanft.

Sei still wie ein Stein

Sei still wie ein Stein

Leg deine Hände in den Schoß.
Stell dir einen Stein vor.

Er liegt ruhig.
Er braucht nichts.
Er ist einfach da.

Atme tief ein.
Atme ruhig aus.

Spüre: Auch du darfst einfach still sein.

Leuchte wie ein Stern

Leuchte wie ein Stern

Stell dir einen Stern am Himmel vor.
Er leuchtet.
Auch in der Nacht.
Auch wenn Wolken kommen.

Atme ein – und spüre das Licht in dir.
Atme aus – und lass es leuchten.

Du bist ein Stern.
Und dein Licht ist schön.

Tiergeschichten

Fuchs

Der Fuchs – „Ich bin schlau, aber nicht böse“

Hallo, ich bin ein Fuchs.
Manche nennen mich listig, manche nennen mich sogar heimtückisch.
Aber weißt du was? Ich bin einfach nur aufmerksam.

Ich sehe genau hin.
Ich höre die kleinsten Geräusche im Gras.
Ich rieche, wenn der Wind eine neue Spur bringt.

Ich bin schlau – ja.
Aber nicht, um böse zu sein.
Sondern um zu überleben.
Um Wege zu finden, wo andere keine sehen.

Manchmal gehe ich nachts durch den Wald.
Leise, fast unsichtbar.
Dann finde ich meinen Weg,
auch wenn kein Licht da ist.

Das Leben ist nicht immer gerade.
Manchmal brauchst du Schläue,
um einen anderen Pfad zu entdecken.
Nicht, um zu schaden –
sondern um zu leben.

Ich bin ein Fuchs.
Ich bin schlau.
Aber nicht böse.
Und du?
Du darfst deine Schläue auch nutzen,
um deinen eigenen Weg zu finden.

Eule

Die Eule – „Ich sehe im Dunkeln“

Hallo, ich bin eine Eule.
Ich fliege, wenn andere schlafen.
Ich sehe im Dunkeln,
wofür andere Augen blind sind.

Meine Flügel sind lautlos.
Wenn ich durch die Nacht gleite,
hört mich kaum jemand.
Doch ich sehe –
das Rascheln der Mäuse,
das Blinken der Sterne,
das Flüstern der Nacht.

Viele glauben, Dunkelheit sei gefährlich.
Aber Dunkelheit ist nur die andere Seite des Lichts.
Sie hat ihre eigene Schönheit.
Sie hat ihre eigene Ruhe.

Ich lehre dich:
Auch im Dunkeln kannst du sehen.
Nicht immer mit den Augen.
Manchmal mit dem Herzen.
Manchmal mit deiner inneren Stimme.

Ich bin eine Eule.
Ich sehe im Dunkeln.
Und ich erinnere dich daran:
Manchmal findest du das Wichtigste
nicht im hellen Licht,
sondern in der stillen Nacht.

Hirsch

Der Hirsch – „Meine Kraft ist still“

Hallo, ich bin ein Hirsch.
Wenn du mich siehst,
siehst du vielleicht mein Geweih –
stark, verzweigt, groß.

Aber weißt du, was meine größte Kraft ist?
Es ist nicht das Geweih.
Es ist meine Stille.

Ich schreite langsam.
Ich horche.
Ich spüre die Erde unter meinen Hufen.
Ich renne nicht immer.
Ich kämpfe nicht immer.

Und doch erneuere ich mich jedes Jahr.
Mein Geweih fällt ab.
Ein neues wächst.
Immer wieder.
So wie deine Träume wachsen dürfen.
Immer wieder.

Meine Kraft ist still.
Meine Kraft ist geduldig.
Sie zeigt sich nicht in Lärm,
sondern in Würde.

Ich bin ein Hirsch.
Meine Kraft ist still.
Und ich sage dir:
Auch in dir wächst Neues,
immer wieder,
wenn du Geduld hast.

Eichhörnchen

Das Eichhörnchen – „Ich vergesse, und dann wachsen Bäume“

Hallo, ich bin ein Eichhörnchen.
Ich springe von Ast zu Ast.
Ich bin flink, ich bin neugierig.

Den ganzen Herbst sammele ich Nüsse.
Ich vergrabe sie im Boden.
An vielen Orten.
Zu viele, um sie alle wiederzufinden.

Und weißt du was?
Das ist kein Fehler.
Denn aus den vergessenen Nüssen
wachsen neue Bäume.
Neue Wälder.
Neue Heimat für viele Tiere.

Manchmal denkst du vielleicht:
„Oh nein, ich habe etwas vergessen.“
Aber manchmal ist genau das ein Geschenk.
Manchmal wächst gerade daraus Neues,
an das du gar nicht gedacht hast.

Ich bin ein Eichhörnchen.
Ich vergesse viel.
Und doch entsteht dadurch Zukunft.
Vielleicht ist auch dein „Fehler“
der Anfang von etwas Wunderschönem.

Wolf

Der Wolf – „Gemeinschaft macht stark“

Hallo, ich bin ein Wolf.
Manche fürchten mich.
Sie nennen mich wild, gefährlich, böse.

Aber weißt du, wie ich wirklich lebe?
Ich lebe im Rudel.
In meiner Familie.
Wir jagen zusammen.
Wir spielen zusammen.
Wir heulen zusammen den Mond an.

Allein wäre ich schwach.
Allein wäre ich verletzlich.
Aber im Rudel bin ich stark.

Ich erinnere dich daran:
Du musst nicht immer alles allein schaffen.
Gemeinschaft ist keine Schwäche.
Gemeinschaft ist Stärke.

Ich bin ein Wolf.
Ich bin nicht gefährlich,
wenn du mich kennst.
Ich erinnere dich an das Rudel in deinem Leben.
An die Menschen, mit denen du verbunden bist.

Denn auch du bist stärker,
wenn du nicht allein gehst.

Bär

Der Bär – „Ich bin stark, aber ich ruhe auch“

Hallo, ich bin ein Bär.
Wenn du mich siehst, denkst du vielleicht zuerst:
„Oh, der ist groß! Der ist stark!“
Und ja – das stimmt.
Ich habe kräftige Pranken, ich kann schnell laufen,
ich finde Nahrung im Wald und im Fluss.

Aber weißt du, was mich genauso stark macht?
Meine Ruhe.

Im Winter schlafe ich.
Wochenlang. Still, warm, eingekuschelt.
Während draußen der Schnee fällt,
träume ich und sammle Kraft.

Wenn ich wieder erwache,
bin ich bereit für Neues.
Dann gehe ich hinaus,
streife durch den Wald,
und genieße das Leben.

Ich habe gelernt:
Stärke bedeutet nicht nur,
kräftig zuzupacken oder laut zu brüllen.
Stärke bedeutet auch,
sich auszuruhen,
still zu werden,
zu warten, bis die Zeit reif ist.

Ich bin ein Bär.
Ich bin stark.
Aber ich ruhe auch.
Und ich sage dir:
Du darfst beides sein.
Kraftvoll und still.
Mutig und sanft.
Hellwach – und doch voller Ruhe.

Pflanzengeschichten

Rose

Die Rose – „Meine Dornen schützen, meine Blüten öffnen“

Hallo, ich bin eine Rose.
Viele bewundern mich für meine Blüten.
Sie duften, sie sind bunt, sie strahlen.
Aber weißt du, was sie manchmal vergessen?
Meine Dornen.

Manche denken, Dornen seien böse.
Aber sie sind nur mein Schutz.
Sie erinnern daran:
Schönheit darf auch Grenzen haben.

Ich öffne meine Blüten für die Sonne.
Ich öffne mich für Bienen, Schmetterlinge, für das Leben.
Doch ich sage auch: „So nah, und nicht näher.“
Das ist nicht Härte –
das ist Weisheit.

Ich bin eine Rose.
Ich habe Dornen.
Und ich habe Blüten.
Und beides gehört zu mir.
Auch du darfst dich schützen –
und trotzdem erblühen.

Gras

Das Gras – „Ich wachse immer wieder“

Hallo, ich bin Gras.
Viele treten auf mich.
Manchmal fahren Räder über mich,
manchmal legen sich Menschen auf mich.

Und doch – ich richte mich wieder auf.
Immer wieder.
Ich bin zäh, obwohl ich so weich wirke.
Ich beuge mich im Wind,
aber ich breche nicht.

Ich erinnere dich daran:
Es ist keine Schande, niederzufallen.
Wichtig ist, wieder aufzustehen.
Sanft, still, beharrlich.

Ich bin Gras.
Ich wachse immer wieder.
Und das kannst du auch.

Sonnenblume

Die Sonnenblume – „Ich drehe mich zum Licht“

Hallo, ich bin eine Sonnenblume.
Wenn du mich anschaust,
siehst du mein großes, leuchtendes Gesicht.

Aber weißt du, was ich den ganzen Tag tue?
Ich folge der Sonne.
Vom Morgen bis zum Abend
drehe ich meinen Kopf mit ihrem Lauf.

Nicht, weil ich muss.
Sondern weil ich will.
Weil ich im Licht wachse.

Auch wenn Wolken kommen –
ich weiß, wo die Sonne ist.
Und ich vertraue darauf,
dass sie wieder scheint.

Ich bin eine Sonnenblume.
Ich drehe mich zum Licht.
Und ich sage dir:
Finde dein Licht –
und wende dich ihm zu.

Apfelbaum

Der Apfelbaum – „Geduld bringt Süße“

Hallo, ich bin ein Apfelbaum.
Im Frühling trage ich Blüten.
Zart, weiß, rosa.
Viele bestaunen sie – doch sie vergehen.

Dann trage ich kleine Früchte.
Hart, sauer, unreif.
Manche lachen: „Das ist doch noch nichts.“

Aber ich weiß:
Alles braucht seine Zeit.
Die Sonne reift mich.
Der Regen nährt mich.
Und eines Tages sind meine Äpfel süß.

Geduld schenkt Süße.
So ist es bei mir.
So ist es auch bei dir.

Ich bin ein Apfelbaum.
Ich bringe Frucht,
wenn die Zeit reif ist.
Und ich sage dir:
Vertraue deinem Wachsen.

Löwenzahn

Der Löwenzahn – „Ich bin frei“

Hallo, ich bin Löwenzahn.
Manche nennen mich Unkraut.
Sie rupfen mich aus,
sie pusten meine Samen weg.

Aber weißt du was?
Genau das macht mich frei.
Meine Samen reisen weit.
Der Wind trägt sie überallhin.
Und dort, wo sie landen,
wachse ich neu.

Ich bin nicht gefesselt an einen Ort.
Ich bin überall zu Hause.
Manchmal mitten im Asphalt.
Manchmal auf einer Wiese.

Ich bin Löwenzahn.
Manche sehen nur Unkraut.
Aber ich weiß:
Ich bin frei.
Und das darfst du auch sein.

Eiche

Die Eiche - „Tiefe Wurzeln, weiter Himmel“

Hallo, ich bin eine Eiche.
Vielleicht kennst du mich schon aus den Tiergeschichten.
Aber jetzt spreche ich als Baum.

Meine Wurzeln reichen tief in die Erde.
Sie halten mich fest,
sie schenken mir Nahrung.

Meine Krone reicht weit in den Himmel.
Sie breitet sich aus,
sie schenkt Schatten,
sie tanzt mit dem Wind.

Ich stehe still,
und doch bewege ich mich.
Ich bin alt,
und doch wachse ich weiter.

Ich erinnere dich:
Hab tiefe Wurzeln –
und breite Flügel.
Dann kannst du standhaft
und frei zugleich sein.

Ich bin eine Eiche.
Ich flüstere dir zu:
Sei stark und frei.

Steingeschichten

Kiesel

Der Kiesel im Fluss – „Das Wasser formt mich“

Hallo, ich bin ein kleiner Kiesel.
Früher war ich ein Stück Fels, kantig und scharf.
Dann kam das Wasser.
Es floss über mich, rieb an mir, nahm mir meine Ecken.

Manchmal tat es weh.
Manchmal dachte ich: „Ich verliere mich.“
Aber mit jedem Jahr wurde ich runder.
Glatter. Sanfter.

Jetzt liege ich im Flussbett,
und Kinder heben mich auf,
drehen mich in den Händen,
werfen mich über die Wasseroberfläche,
und ich springe – plitsch, platsch – viele Male.

Das Leben schleift auch dich.
Aber es macht dich nicht kleiner –
es macht dich weicher.
Ich bin ein Kiesel.
Ich weiß: Wasser formt.
Und manchmal ist gerade das deine Schönheit.

Berg

Der Berg – „Ich stehe seit Jahrtausenden“

Hallo, ich bin ein Berg.
Groß. Still. Unbeweglich.

Viele haben versucht, mich zu erklimmen.
Manche haben es geschafft, manche nicht.
Viele haben an meinem Fuß gelebt,
ihre Häuser gebaut, ihre Tiere geweidet.

Ich habe alles gesehen:
Stürme, Sonnenaufgänge,
Lachen, Tränen, Kriege, Frieden.
Und doch stehe ich immer noch.

Ich erinnere dich:
Nicht alles verändert sich schnell.
Manches ist dazu da, zu bleiben.
Still. Stark. Geduldig.

Ich bin ein Berg.
Und ich sage dir:
Auch in dir gibt es etwas,
das unverrückbar ist.

Kristall

Der Kristall – „Ich trage Licht in mir“

Hallo, ich bin ein Kristall.
Von außen sehe ich vielleicht unscheinbar aus.
Doch wenn Licht auf mich fällt,
breche ich es in tausend Farben.

Rot, Blau, Grün, Gelb –
ein Regenbogen aus meinem Inneren.
Ich trage diese Farben immer in mir,
auch wenn sie nicht immer sichtbar sind.

So ist es auch bei dir.
Du trägst viele Seiten in dir.
Manchmal zeigt sich nur eine.
Aber wenn das richtige Licht kommt,
strahlst du in allen Farben.

Ich bin ein Kristall.
Ich trage Licht in mir.
Und auch du bist voller Farben.

Sand

Der Sand – „Viele Kleine werden groß“

Hallo, ich bin Sand.
So klein, dass mich viele kaum beachten.
Ein Korn allein – unscheinbar.

Aber weißt du was?
Wir sind viele.
Zusammen bauen wir Strände.
Zusammen machen wir Dünen.
Zusammen tragen wir Ozeane.

Manchmal unterschätzt man das Kleine.
Doch wenn viele Kleine zusammenkommen,
entsteht etwas Großes.

Ich bin Sand.
Und ich sage dir:
Auch wenn du dich klein fühlst –
vergiss nicht die anderen.
Gemeinsam seid ihr stark.

Fels

Der Fels – „Auf mir wächst Neues“

Hallo, ich bin ein Fels.
Hart, schwer, unbeweglich.
Viele glauben, auf mir könne nichts wachsen.

Doch sie täuschen sich.
Moose finden Halt an meinen Ritzen.
Flechten malen Muster auf meine Haut.
Manchmal setzt sich ein Vogel hin,
und lässt einen Samen fallen.
Dann wächst sogar ein Baum in mir.

Ich habe gelernt:
Auch Härte kann Heimat sein.
Auch das, was unbeweglich scheint,
kann neues Leben tragen.

Ich bin ein Fels.
Und ich sage dir:
Auch in dir kann Neues wachsen –
dort, wo du es nie vermutet hättest.

Edelstein

Der Edelstein – „Mein Wert zeigt sich erst, wenn man mich sieht“

Hallo, ich bin ein Edelstein.
Tief verborgen lag ich in der Erde.
Niemand sah mich.
Jahrtausende lang.

Doch dann hat jemand mich gefunden.
Mich aus dem Gestein geschlagen,
mich geschliffen,
und plötzlich:
Ich glänze.

Ich war nicht wertlos,
als ich verborgen war.
Aber jetzt, im Licht,
kann ich zeigen, was ich bin.

So ist es auch mit dir.
Manchmal liegt dein Wert verborgen.
Aber er ist immer da.
Und eines Tages darf er leuchten.

Ich bin ein Edelstein.
Und ich sage dir:
Du bist wertvoll –
auch wenn es noch niemand gesehen hat.

Lieder

Zitate großer Mystiker, kindgerecht vertont und gesungen.

Zum Schmunzeln

Frosch

Der Frosch, der immer zu spät kam

Ich bin ein Frosch. Alle anderen quaken pünktlich im Chor: „Quak! Quak! Quak!“
Und ich? Ich komme immer zu spät: „Qua—… oh, Mist, wieder zu spät.“
Die Enten lachen. Die Libellen kichern.
Aber weißt du was? Manchmal hört man mich genau deshalb – weil meine Stimme aus der Reihe tanzt.
Manchmal ist zu spät genau richtig.

Schnecke

Die Schnecke im Wettrennen

Ich bin eine Schnecke. Und ja – ich bin langsam.
Einmal habe ich bei einem Wettrennen mitgemacht. Alle lachten: „Ha, die Schnecke hat keine Chance!“
Und weißt du was? Als ich im Ziel ankam, waren die anderen längst weg – ABER: ich hatte die ganze Strecke gesehen.
Die Blumen, die Steine, die Sonne.
Ich hab gewonnen – meine eigene Zeit.

Kiesel

Der Kiesel, der kitzelig war

Ich bin ein Kiesel. Ich liege still am Fluss.
Aber wenn das Wasser über mich plätschert – dann kitzelt es!
Und manchmal lache ich so sehr, dass ich ein bisschen wackle.
Die Fische gucken dann verdutzt: „Steine lachen doch nicht!“
Aber ich sage: „Na, probiert mal aus! Wenn man sich kitzeln lässt, fühlt sich selbst das Härteste leichter an.“